40 Jahre Kath. Sozialstation "Iller-Weihung"

26. Sep 2018

40 Jahre Kath. Sozialstation "Iller-Weihung"

Jubiläumsfeier in der Stadthalle Dietenheim

So lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden führen: Das wünschen sich viele Menschen. „Das gehört zur Lebensqualität“, betonte Bürgermeister Christopher Eh bei der Jubiläumsfeier der Sozialstation Iller-Weihung. Ein solches selbstbestimmtes Leben ermöglichen die Mitarbeiter der katholischen Sozialstation Pflegebedürftigen seit nunmehr 40 Jahren; durch die ambulante Pflege. Gefeiert wurde das Jubiläum am Sonntag in der Dietenheimer Stadthalle.
Mit einem Gottesdienst läutete Pfarrer Gerhard Bundschuh den Festtag ein. Der Geistliche führte anschließend die 180 Gäste auch durch das Programm. Dabei gab es von allen Seiten Lob für die Mitarbeiter. „Mich begeistert es immer wieder, mit welcher Hingabe, Liebe und Freude die täglichen Arbeiten trotz Zeitdruck erledigt werden. Und wie herzlich mit den Pflegebedürftigen umgegangen wird“, sagte der Dietenheimer Bürgermeister in seinem Grußwort. Wo Angehörige in der Pflege an ihre Grenzen gerieten, unterstützten die Mitarbeiter der Sozialstation. Für Christopher Eh steht fest: Die Sozialstation ist aus der Region Iller-Weihung nicht mehr wegzudenken.
Um die 300 Patienten kümmern sich 80 ausgebildete und 80 ehrenamtliche Pflegekräfte im rund 22 000 Einwohner starken Einzugsgebiet.Die Arbeit wird Geschäftsführer Bruno Rueß und seinem Team in einer älter werdenden Gesellschaft nicht ausgehen. Damit die Mitarbeiter auch weiterhin motiviert ans Werk gehen, gab es für die Festangestellten und Ehrenamtlichen neben Dankensworten auch ein kleines Geschenk: eine Arbeitstasche im typischen „Sozialstation-Rot“ und eine Tasse.
Es sei wichtig, dass sich Menschen für einen sozialen Beruf entscheiden, sind sich Rueß und Eh einig. Nach ihrer Schulzeit hat sich Brigitte Schenker genau dafür entschieden: Sie wurde Krankenschwester. 1979, ein Jahr nach der Gründung, trat sie als die erste Pflegedienstleiterin in die Sozialstation ein. Mit Menschen zu arbeiten sei ihre große Leidenschaft. „Die Belange der Mitarbeiter und der Patienten gleichermaßen zufriedenzustellen, war mir immer die liebste Herausforderung“, erinnert sich die Rentnerin an ihre Zeit bei der Sozialstation.
Die Mitarbeiter schätzen an ihrem Beruf aber nicht nur die Nähe zu den Patienten, sondern auch das Miteinander unter den Kollegen. „Es ist wichtig sich auszutauschen. In diesem Beruf erlebt man auch viel Leid“, unterstrich Thomas Motz, der stellvertretende Pflegedienstleiter. Deshalb finden regelmäßig Teamtreffen statt. „Wenn man über längere Zeit hinweg immer wieder zu den gleichen Patienten fährt, wird man quasi ein Teil der Familie und erlebt die Schicksalsschläge der Patienten ganz anders“, beschreibt Motz die Situation der Mitarbeiter.

Umso schöner sei es, dass die Sozialstation trotz der Tücken des Berufs und des Pflegeengpasses sechs neue Mitarbeiter habe gewinnen können. Die meisten sind in Teilzeit angestellt. In einer Vormittagsschicht können zwischen zehn und 15 Patienten besucht werden. Nachmittags sind es sogar zwischen 15 und 20 Personen. Die Sozialstation lebt aber nicht nur von den Festangestellten sondern auch von ehrenamtlichen Helfern. „Unsere Ehrenamtlichen machen zu Beginn ihrer Tätigkeit einen Pflegekurs und sind dann in verschiedenen Bereichen tätig“, verdeutlicht Bruno Rueß.

So war es auch bei Regine und Andrea aus Unterkirchberg. Rentnerin Regine hat rund 13 Jahre lang in der Nachbarschaftshilfe gearbeitet. „Man ist das Mädchen für alles“, fasst sie zusammen. Von Putzen über Spazieren bis hin zu Singen und Beten werde alles gemacht. Wichtig sei es vor allem, auf die Wünsche der Pflegebedürftigen einzugehen, wissen die beiden aus Erfahrung. „Manche brauchen einfach nur ein bisschen Gesellschaft und jemanden zum Reden“, erklärt Andrea, die auch noch aktiv in der Nachbarschaftshilfe mitarbeitet.

Auch in Zukunft werden ehrenamtlich Helfer wie die beiden gebraucht. Daher wünschte Dr. Ludwig Weigel aus Illerrieden, der über die Historie referierte, der Sozialstation ein kräftiges „vivat, crescat, florat“ – sie lebe, wachse und gedeihe.


Quelle: swp

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